Der erste und einzige kombinierte Volltransistorensuper Österreichs

(1957)

Der elegante kleine Kofferempfänger mit seiner verblüffenden universellen Verwendungsmöglichkeit und Leistung wird auch Sie begeistern!

 


Verwendungsmöglichkeit:

  1. als tragbarer Batterieempfänger
    (2 Taschenlampenbatterien im Gerät)
  2. als Autoempfänger (6 oder 12 Volt Autobatterie) direkter Anschluss.
    Eingebaute Batterie schaltet sich automatisch ab.
  3. als Heimempfänger (Wechselstrom-Netzgerät eingebaut) an jede Spannung 110-220 Volt ohne Umschaltung anschließbar.

Durch Einführung der Transistoren an Stelle von Röhren ist der Batteriebetrieb sehr billig geworden. Auf Grund unserer jahrelangen Erfahrung im Koffergerätebau wollen wir unseren Kunden den Betrieb noch mehr verbilligen. Der DARLING hat bei Netzbetrieb eine Stromaufnahme von 5 Watt, 1 Betriebsstunde kostet 0,25 Groschen. Als Autoempfänger liefert der Autoakkumulator den Betriebsstrom kostenlos.

Das Gerät ist leistungsmäßig und klanglich durch seine gleichmäßige Stromversorgung immer auf der gleichen Höhe und unabhängig von der Lautstärke und Spieldauer. (Bei Batteriebetrieb bekommt man die günstigste maximale Spieldauer bei 2 Stunden täglich und mittlerer Lautstärke.)

Technische Information:

  Bestückung:

7 Transistoren (1x OC44, 3x OC45,1x OC71, 2x OC72)
1 Germaniumdiode-Mittelwellen 185 - 590 m
  Abmessungen: 200 x 155 x 60 mm
  Empfindlichkeit: 5µV
  Ausgangsleistung: 300 mW
  Stromverbrauch: bei mittlerer Lautstärke nur 15 - 25 mA
  Gewicht: 1,5 kg komplett mit Batterien
   
  Holzgehäuse mit abwaschbarem Plastiküberzug
2-fach Drehko mit Planetenfeintrieb
  Plexiglasskala  
  Dyn. Lautsprecher 105 mm

   
Schottenstofftasche - Erzeugung: Fa. Boniakowski, Wien 8, Neudeggergasse 7

Schaltplan "Darling"



Bedienungsanleitung:

Rechter Knopf ist Ein- und Ausschalter und Laufstärkeregler, linker Knopf Abstimmung, Plexiglasskala ist in Meter und Mc/s geeicht. Eingebaute Ferritantenne, für schlechte Lagen und im Auto kann eine Außenantenne angeschlossen werden. Batterien: 2 Taschenlampenbatterien (3 Volt) sind nach Öffnen der Deckelschraube ins Batteriekästchen (Skizze) richtig einzulegen. Bei Anschluss an die Autobatterie sowie bei Lichtnetzanschluss werden die eingelegten Batterien automatisch abgeschaltet und können im Gerät verbleiben. Bei längerer Nichtbenützung sind die Batterien aus dem Gerät zu nehmen.

 

Autobetrieb:
Das Kabel für die Autobatterie (oberes Steckerpaar mit 3 Stiften) wird so rückwärts ins Gerät gesteckt, dass die jeweilige Spannung (6 oder 12 Volt) oben sichtbar ist. Das andere Ende ist als Armaturenstecker ausgebildet und wird am Armaturenbrett (Handlampenanschluss) - Akku = Masse angesteckt.
Bei + Akku = Masse ist das Anschlusskabel im Stecker umzupolen. Entstörung des Wagens ist wie bei einem Autoempfänger vorzunehmen. Es ist zweckmäßig, den Handlampenanschluss direkt zur Batterie zu führen. In besonders hartnäckigen Störfällen ist es zweckmäßig, die von uns entwickelte Entstördrossel EDZ 1 in die Stromversorgungsleitung zu schalten.

 

Netzbetrieb:
Das Netzkabel wird an das untere Steckerpaar (2 Stifte) gesteckt. Das andere Ende wird an die Wechselstrom-Steckdose (110 -220 Volt) gesteckt. Auf die Spannung braucht nicht geachtet zu werden, da mit Hilfe einer Stabilisierungszelle die Spannung konstant gehalten wird.

Preis ohne Batterien   S   1.890,--

ZEHETNER RADIOBAU WIEN VIII



Radioschau / Heft 3 / 1957 / Seite 85

"Blickpunkte der Wiener Radiomesse"

............ZEHETNER bleibt seinem bewährten Prinzip, Portables für 6 V Betriebsspannung zu dimensionieren, auch beim neuen Volltransistorsuper "Darling" treu, der damit entweder mit 2 Stabbatterien betrieben oder an die 6- bzw. 12 V Autobatterie angeschlossen werden kann. Eine spezielle Eigenart dieses Gerätes ist der durch einen eingebauten Netzgleichrichter mögliche direkte Netzanschluß. Abmessungen 20 x 15 x 6 cm (Richtpreis S 1.890,--). R.


Museums Bote
des Ersten Österreichischen Funk- und Radiomuseums
1060 Wien, Eisvogelgasse 4/5
Nr. 114 - September/Oktober 2002, Seite 25 ff.

Die Portable-Radioecke im Museumsboten von Fritz Czapek

Radiobau Zehetner : Darling

  Technische Daten:  
  Markteinführung: 1957
  Bestückung: OC44, OC45, OC45, OC45, OC71, 2-OC72, OA85, 2 Selengleichr.
  Empfangsbereiche: Mittelwelle
  Stromversorgung: Stabbatterien à 3 Volt, Netz 110- 220 Volt, Autobatt. 6 /12 Volt
  Anschlüsse für: Autoantenne, Netz, Autobatterie
  Neupreis (Ö.S.): 1890.- (ohne Batterien)
  Gehäuse: Holz, kunststoffüberzogen
  Maße/ Gewicht: 200 x 155 x 60 mm, Gewicht 1,5 kg mit Batterien
  Lautsprecher: 105 mm Ø, Fabrikat Henry, 2,5 Ohm
  Farben: Beige
  Zubehör: Kabel für Netz- und Autobetrieb

Sieht man das Gerät vor sich, fühlt man sich in die wilden 50er Jahre zurückversetzt, so ausgeprägt sind die Stildetails. Der Tragegriff erinnert an den der Obstschalen der damaligen Zeit, das Überzugsmaterial an die Sitzhocker im Espresso an der Ecke und die moderne Linearskala (sie ähnelt dem Tachometer eines Automobils), deren Hintergrund bei Dunkelheit magisch grün nachleuchtet, trägt den Gerätenamen in der schon damals so beliebten englischen Sprache: "Liebling". Dazu noch das grobe Streckmetall vor dem Lautsprecher, die 50er Jahre leben auf!


Das technische Konzept dieses universell verwendbaren Kofferempfängers war genial. Besonders der spezielle Netzversorgungsteil trug dazu bei, beim Gesamtgewicht zu sparen und erübrigte dabei die komplizierte Anpassung an die verschiedenen Netzspannungen. Die Idee hieß: Kondensatornetzteil. Nahezu verlustfrei wurde die Netzwechselspannung reduziert und mit einer Selenzelle gleichgerichtet, danach gesiebt und stabilisiert. Der große Nachteil dieser Schaltungsvariante ist die fehlende galvanische Trennung vom Lichtnetz, was für den Benutzer unter widrigen Umständen eine gewisse Lebensgefahr bedeutet.
Der Eingangskreis mit der Ferritstabantenne und die ZF- Stufen zeigen keine Besonderheiten, nur die Demodulatorstufe ist statt mit einer Diode mit einem Transistor OC45 bestückt, der neben der Gleichrichtung auch einen Teil der NF- Verstärkung durchzuführen hat. Darauf folgt die Niederfrequenzstufe mit Treiber- und Ausgangstransformator.

Zehetner Darling - Chassis

Nimmt man die Rückwand durch Entfernen der großen Schraube ab, so liegt das zweigeteilte Chassis frei. Rechts sieht man den Drehkondensator und die ZF- Filter (Philips- Typen), den Netzteil und den Batteriekasten. Besonders ins Auge fällt im Anschluss daran der große MP- Kondensator für die Reduktion der Netzwechselspannung. Links davon ist, um den Magneten des Lautsprechers herumgebaut, der Niederfrequenzteil. Die beiden Baugruppen HF und NF bestehen aus Pertinaxplatten mit eingenieteten Messingösen, zwischen denen die Bauteile (unglückseligerweise beidseitig) montiert und verlötet sind.

Zehetner Darling Chassis - gewendet

Schaltplan "Darling"

Ergänzende Tipps:


Bisher im Museumsboten vorgestellte Portableradios:
Fridolin 51 Nr. 105
Hea Bijou Nr. 107
Ingelen TR 56 Nr.   98
Kapsch Capri Nr. 112
Kapsch Weekend 5 Nr. 100
Kristallwerk TS 59 Nr. 111
Minerva Pocket 514/1 Nr. 103
Minerva Portable 531 Nr. 102
Minerva UKW-Trans Nr. 108
Philips Picknick Nr. 106
Radione Gipsy UKW Nr. 110
Radione R12 Nr. 104
Siemens Grazietta Nr. 101
Vienna Pikkolo Nr. 109
Zehetner Darling
Nr. 114
Zehetner Frohsinn UB 60 Nr.   99

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